Das ist vielleicht das erste Mal, dass Sie vom sogenannten Copyright Law Day hören. Diesen Tag gibt es tatsächlich. Er wird jedes Jahr am 01. Januar gefeiert. Es handelt sich um einen Feiertag für alle Autoren, Künstler, Filmemacher usw., um wertzuschätzen, dass es das Urheberrecht gibt. Denn das Recht auf geistiges Eigentum fördert Innovation und Kreativität. Parallel dazu findet jedes Jahr am 26. April der Welttag des geistigen Eigentums statt, der ursprünglich von der UNESCO angeregt wurde. An diesem Tag gibt es weltweit Veranstaltungen zu diesem Thema. Denn geistiges Eigentum wird immer wieder gestohlen. Sei es die Raubkopie eines Films oder das Brennen von Songs auf eine CD, die dann verbreitet wird.
Geistiges Eigentum im Internet
Das Internetzeitalter hat es leichter gemacht, geistiges Eigentum zu schaffen. Bei Instagram kann jeder seine Bilder hochladen, bei Youtube eigene Videos erstellen, oder bei Amazon sein eigenes eBook hochladen. Jeder Mensch kann somit in kurzer Zeit und ohne großen Aufwand theoretisch zum Künstler werden. Jedoch: Das Urheberrecht schützt keine Ideen oder Tatsachen. Jeder kann, wenn er will, eine Geschichte über eine Zauberschule und einen Zauberer mit Narbe auf der Stirn schreiben. Er darf die Schule nur nicht Hogwarts nennen und den Zauberer nicht Harry Potter.
Die Entstehung des Urheberrechts
Wenn wir zurückblicken, markiert die Erfindung des Buchdrucks 1450 einen wichtigen Punkt hin zum Urheberrecht. Erstmals werden Schriften in größeren Mengen verbreitet. 1475 gibt es das erste Mal Schutzrechte für Drucker von Schriften, um billige Nachdrucke zu verhindern. Schon damals kam es übrigens zu Plagiatsstreitigkeiten. In England gibt es mit der „Statue of Anne“ im 18. Jahrhundert das zeitlich limitierte exklusive Recht des Autors auf die Vervielfältigung seines Werkes. Hier kann man daher das erste Mal von der Idee des geistigen Eigentums sprechen. Die USA entwickeln 1790 eine Copyright-Klausel.
Wie kann man den Tag also am besten feiern? Indem man das Recht auf geistiges Eigentum anerkennt. Ein/e Künstler/in hat möglicherweise viel Zeit und Energie in ein Werk gesteckt. Sei es ein Film, ein Musikalbum oder ein Computerspiel. Kopiert und vervielfältigt man es unerlaubterweise, ohne dabei dem Künstler etwas zu bezahlen, ist das auch Diebstahl. Ein Geschäft verlässt man ja auch nicht, ohne vorher für die Ware zu bezahlen.
Hinzu kommt, dass nicht jeder Künstler Beyoncé oder Brad Pitt heißt. Viele können kaum von ihrer Arbeit leben, selbst wenn sie dafür bezahlt werden. Wenn die Werke dann noch unerlaubt vervielfältigt werden, kann das für unbekannte Künstler finanziell fatal sein. Der Copyright Law Day hilft somit vor allem, Kreativität zu wertschätzen und zu schützen. Für die nächste Neujahrsfeier wissen Sie also nun, dass Sie nicht nur das neue Jahr begrüßen sollten, sondern auch für einen kurzen Augenblick die Kreativität feiern können.
